Mispel (Mespilus germanica)
Synonyme: Echte Mispel, Deutsche Mispel, Gemeine Mispel, Asperl, Nesperl, Eschpel
Pflanze: 3–6 m hoher kurzstämmiger Baum oder breitwachsender Strauch, Wildformen bedornt
Blätter: wechselständig, länglich (bis 12 cm) oval, Unterseite graugrün filzig behaart
Blüten: Mai / Juni, weiß, 3–5 cm groß, einzeln am Ende von Kurztrieben
Standortansprüche: Die Pflanze liebt vollsonnige bis halbschattige, geschützte Lagen und bevorzugt tiefgründige, nährstoffhältige, schwach kalkhaltige Böden.
Früchte: apfelförmige, rostbraune Sammelsteinfrucht, Wildform 2–3 cm, Kulturformen 3–7 cm, genussreif nach ersten Frösten
Inhaltsstoffe: Zucker, Apfelsäure, Vitamin C, Mineralstoffe
Verwertung: Frischgenuss nach Frost oder langer Lagerung, Gelee, Marmelade, Likör
Ökologischer Wert: Die Mispel ist eine gute Futterpflanze für Bienen (Blüten) und Säugetiere (Früchte) sowie ein Schutzgehölz für Vögel.
Sorten:
‘Nottingham’: größere Früchte, geringerer Kernanteil, geschmacklich beste Sorte.
‘Holländische Großfrüchtige’: starker Wuchs, große, flache Früchte, angenehmer Geschmack.
‘Mispel von Metz’: Früchte spätreifend
Text und Foto:
DI Dr.Peter Fischer-Colbrie
Ehrenpräsident der ÖGG
Fruchtleder
Das weiche Fruchtfleisch vollreifer (oder zuvor tiefgefrorerener) Früchte aus den Schalen drücken und durch ein Sieb streichen. Ohne weitere Zuckerzugabe ca. 1/2 cm auf Backpapier oder eine Silikonbackmatte streichen und im Backrohr bei 40-50 °C bei leicht geöffneter Tür trocknen lassen. Alternativ kann auch ein Dörrapparat verwendet werden. Wenn das Mus nicht mehr klebrig ist von der Unterlage ziehen und auf einem Gitter weiter trocknen, bis es lederartige Konsistenz angenommen hat.
Luftdicht verschlossen ist es etwa ein Jahr haltbar. Es ist ein gesunder Snack für Zwischendurch oder in Stücke geschnitten Zugabe für Müsli und Fruchtsalat.