Anlässlich der Wiener Herbsttage geben die Österreichischen Bundesgärten einen Einblick in eine kleine Auswahl ihrer umfangreichen Botanischen Sammlungen. Gezeigt werden Orangeriepflanzen, Aronstabgewächse, Kappflanzen sowie Bromeliengewächse.
Insgesamt werden in den Sammlungen etwa 130.000 Einzelpflanzen aus allen Erdteilen kultiviert. Der Bestand setzt sich aus mehr als 15.000 Arten und Sorten zusammen.
Die botanischen Bestände basieren auf den kaiserlichen Sammlungen der Habsburger in Wien und reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Für die Gärten der Hofburg wurden zu Beginn des 16. Jahrhunderts mediterrane Pflanzen angekauft. In Schönbrunn werden seit dem Kauf der Liegenschaft Katterburg (heute Schönbrunn) durch Kaiser Maximilian II. im Jahr 1569 Pflanzen gesammelt. Durch die im Auftrag der Habsburger im 18. und 19. Jahrhundert durchgeführten Forschungsreisen sowie durch ein über ganz Europa und darüber hinaus gespanntes Netzwerk von Botanikern, Gärtnern und Gesandten sowie durch regelmäßige Ankäufe wurden die Pflanzensammlungen gezielt aufgebaut und permanent vergrößert.
Die botanischen Bestände waren ursprünglich beim Hofnaturalienkabinett als Lebendpflanzensammlung angesiedelt und sind bis heute ein lebendes Museum. Die geographischen Schwerpunkte der Sammlungsbestände liegen, bedingt durch die Herrschaftsgebiete der Habsburger, in Mitteleuropa und im Mittelmeerraum sowie aufgrund der Expeditionen im Auftrag des Kaisers in Süd- und Mittelamerika, Südafrika sowie Australien.
Die Aufgaben haben sich über die Jahrhunderte gewandelt. Waren die Pflanzen zunächst Bestandteil der kaiserlichen Sammlungen, so sind sie heute die einzige Botanische Sammlung der Republik Österreich. Bis heute dienen sie wissenschaftlichen und repräsentativen Zwecken. Die Kultivierungsglashäuser in den Schlossparks sind aus sammlungstechnischen und phytosanitären Gründen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. In den Schauhäusern kann dagegen eine große Zahl ausgewählter Exemplare besichtigt werden. Ebenso werden die Pflanzen immer wieder bei Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert.